Hallo Welt!

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auf Reisen

Ich bin mit meinem Freund Tako an der Karibikkúste des Landes unterwegs. Erst besuchten wir den San Juan Fluss und waren dort auf einer Burg, welche zur Piratenabwehr gediehnt hat, und im Regenwald, wo wegen der kálte leider keine Tiere sichtbar waren.
Dann gingen wir zur Perlenlaguen und besuchten dort ein kleines Miskitodorf, tranken Kokoswasser und assen viel viel Fisch und meeresfruchte.  spáter waren wir in bluefields, einer Stadt wo mehrheitlich Englisch gesprochen wird und die Bevólkerung ein gemsich aus afro- indigena, europáisch und gemisch ist.
Dann gingen wir nach Bilwi, dort wird mehrheitlich Miskito gesprochen und auch in der Schule unterrrichtet. die Leute leben vom Langustentauchen und von den ‚weissen Langusten ‚, was die drogenpackete darstellen,w elche angeschwemmt werden. bilwi liegt auf der Strecke des Drogenhadles von Kolumbien nach USA.
 

Wir sind inzwischen en Kokossnussfluss angelangt, dort hat es keinen Regenwald mehr sondern Nadelwálder, welche leider auch abgeholz und verbrannt werden. Die meisten Leute hier leben in Pfalbauháusern, auch wenn es úber trockenem Boden ist, denn in der Regenzeit wird es unten trotz allem nass und der fluss kann auch steigen.

zum Duschen mússen wir wasser aus dem Wasserbrunnen heben und als WC hat es eine Lettrine im Garten. In Nicaragua ziemlich normal, fúr mich ganz ungewohnt.

Es sind Miskitos, die hier leben, eine einheimeischen Bevólkerunggruppe, sie sprechen Miskito und die kinder verstehen zum teil auch kein Spanisch. wir kommen uns ófters ganz komisch vor und mein Freund fúhlt sich auch ófters fremd im eigenen Land.

heute wirden wir den Fluss mit einem Boot rauffahren und eine kleinere Gemeinde besuchen, dort gibt es auch keinen Strom. bin ja mal gespannt.

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Ausflug ans Meer

Ende November machten wir mit 29 Kindern und Jugendlichen einen Ausflug an die Playa el Velero am Pazifikstrand. Es kamen 4 Ehemalige mit, die immer noch etwas Nachbetreuung bekommen, 16 Kinder vom Zentrum und 9 Kinder und Jugendliche von der Strasse. Ein grosser Erfolg und die Integration klappte wunderbar.
Am Morgen wurden die Kids zuerst in gemischte Gruppen eingeteilt, denen jeweils ein Ehemaliger als "Grosser" vorstand. Sie mussten einen Namen für die Gruppe suchen und diesen dann  mit einem typischen Lumpenlied den anderen Gruppen vorstellen. Die Gewinner bekamen Murmlen, welche sie in einer Petflasche zum Punktesammeln aufbewarten. 
Dann machten wir getrennt Jahresauswertungen, die Kids vom Zentrum mit ein paar Erziehern und wir mit den Kids von der Strasse. Das dringenste für sie war aber das Baden im Meer. Sie schafften es trotzdem mir etwas Aufmerksamkeit zu schenken und bei den Wünschen meinte einer, er hätte so gerne ein Weihnachtsfest mit uns, und alle stimmten drauf ein. Was sollte ich da noch sagen.
Dann gab es Baseballspiele (Nationalsport), Baden im Meer, Krebsefangen, Mittagessen und Gruppenspiele. Die Gruppenwettbewerbe waren als Integration gedacht und die Kids machten auch wirklich super und voller Freuden mit, auch  wenn wir so einiges an Material vergessen hatten. Es musste wieder improvisiert werden. Nach jedem Spiel gab es Murmeln für die Gewinner und am Schluss hatten wir einen Tagesgewinner. Sie bekamen als kleinen Preis eine Seifenblasendose.
Nach dem Gruppenspiel gings an die Rückreise, wo schon die meisten Einschliefen. Was für ein Tag!!!!!!!! Aber sicher ein Höhepunkt in diesem Jahr. Und sie haben es geschafft einfach nur zu genissen uns sich am Tag und der Umgebung zu freuen.

Abrazo     Cornelia

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Des Nachts auf der Strasse

Holas
 
Ich komme gerade von einem Besuch bei den Kids des Nachts auf dem Markt. Wir hatten schon lange keinen Kontakt mehr mit ihnen, da die Polizei sie von den üblichen Plätzen weg schickt und sie nicht mehr son einfach anzutreffen sind. Ich dachte mir, mal sehen, wen ich da finden werde. Die Kids treffen sich nach dem Eindunkeln auf dem Bahnhofsmarkt, gleich neben den Ständen wo Grillfleisch bis spät in die Nacht angebotern wird. Sie sind da geduldet und können was betteln, leider treffen sie da aber auch auf Personen, welche ihren Körper für wenig Geld und ohne Schutz kaufen wollen. Ich dacht, mal schauen, wen ich da antreffen kann. Zuerst sah ich aber niemanden und ich mochte doch nicht so alleine mich im Dunkeln vorwagen, doch dann fragte ich einen Nachtwächter, ob er niemanden gesehen habe und da kammen sie auch schon um die Ecke. Zwei kleine gestalten mit einer Petflasche mit Leim unter dem T-shirt, damit sie ruhig schnüffeln können. Und sie waren auch schon ziemlich weggetretten. Sie wollten mir Küsschen geben, dabei musste ich aber immer schauen, dass sie mir doch nicht zu nahe tretten, dass noch eine freundschaftliche Distanz gehalten werden. Die Hormone spriessen doch immer sehr hoch. Es waren sechs Kids und Jugendliche zwischen 10 un 17 Jahren da. Fast alle hatten einen Flasche mit Leim dabei. Diesmal reagierten sie aber als ich sagte, ich wolle nicht inhalieren und steckten die Flaschen weg. Irgendwie sind sie immer ganz friedlich wenn ich sie des Nachts besuche. Sie wollen mich zwar abküssen und umarmen, aber irgendwie ist es auch so etwas hoffnungsvolles für sie, dass ich so spät komme, dass ich sie besuchen komme und dass nur das mein Ziel ist. Sie wollen auch mal wichtig sein, auch mal was wert sein. Viel reden konnten wir nicht, aber ich lud sie für morgen ins Projekt ein, damit sie sich duschen und Kleiderwaschen können und auch ein Bischen plaudern.
 
Als ich gehen wollte, musste ich allen ein Abschiedküsschen geben, das wird schon fast zum Ritual. Einer begleitete mich dann, damit mich die anderen in Ruhe gehen liessen. Er meinte dann ganz erst. Cornelia, ich muss dir etwas sagen, du sagst doch immer, dass wir keine schlechten Laster haben sollen, dass wir nicht rauchen sollen, dass wir nicht trinken sollen, dass wir nicht Leimschnüffeln sollen, aber ich habe dich letzhin gesehen, wie du ein Bier getrunken hast. Ich bedankte mich für seine Aufmerksamkeit, sagte ihm aber auch, dass ich eben nur ab und  zu ein Bier trinken würde und dann un eines und es ist gut und dass das noch lange kein Laster sei. Schwer zu versehen!!!!! 
 
Dann lies ich sie da zurück auf dem Markt, wie immer würden sie zusammen die Nacht verbringen und nicht in einem Bett, nicht zu Hause, nicht wohlbehütet bei de Mutter.
 
un gran abrazo         Cornelia  
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Wieder von der Strasse

Holas
Ein Vulkan mit dem Prädikat: pädagogisch wertvoll!!!!!
 
Und wieder stand ein Samstagmorgen mit den Kids von der Strasse (eben die vom vorhergehenden Bericht) an und die grosse Frage, was denn diesmal der Inhalt werden soll. Da sie sich in letzter Zeit sehr mit dem Pickupaufspringen beschäftigt haben, fanden wir, dass etwas, was Herausforderng aber auch Abenteuer und Nervenkitzel bedeutet doch eine gute Idee wäre. Und da haben wir eben den ‚Cerro Negro‘ einen schwarzen Vulkan, der einfach zu besteigen ist und einen genialen Abstieg bereitet.
Schon als ich die Einladung verteilte, waren die Kids hellbegeistert, nur etwas bereitete ihnen Sorgen: dass sie keine Schuhe haben. Für sie war es auch unglaublich dass sie auch einmal für einen Auflug eingeladen wurden.
Am Samstag mussten sie dann auch sehr früh im Projekt sein, da man früh los muss. Und es tauchten auch wirklich 8 Kids auf, mit oder ohne Badelatschen an den Füssen. Es gab Frühstück, wir verteilten ein paar Schuhe und los gings. Und sie machen super mit, auch wenn der männliche Erzieher noch im letzten Moment abesprungen ist. Zuerst fuhren wir mit dem Pickup etwa eine Stunde zum Refugio, wo auch das Personal sehr begeistert war von der Idee mit den Kids auf den Vulkan zu gehen und uns glatt den Eintritt für sie schenkte.
Der Vulkan ist nicht sehr hoch und man ist schnell oben, aber man muss sich den Aufstieg doch verdienen und vor allem muss man auch auf die Erzieher hören. Wir hatten schon unten zwei kleine vorfälle, mit einem geklauten T-shirt und einem Ritt auf einem Pickup, so mussten die ‚Schuldigen‘ eben die ganze Zeit das Wasser tragen, was niemand wollte. Unterwegs jammerten die einen bei jedem Schritt ’sind wir schon da‘ und die andern waren fröhlicher Stimmung ‚das ist meine Erde, das ist mein Vaterland‘. Oben angekommen waren wir dann die Champions und alle hocherfreut es auch geschafft zu haben. Und gerade das wollten wir ihnen auch sagen, dass sie mit ewas Anstrengung und Wille und eben auch etwas die immer schimpfenden Erzieher aushalten auch einiges erreichen können.
Den federleichten Abstieg genossen dann auch alle und stürtzen sich voller Freude in die Tiefe. Nur wenige brauchten etwas Unterstützung. Unten wollten dann auch einige gleich nochmals hochsteigen.
Im Projekt beim Mittagessen gratulierten wir dann auch allen zu diesem geglückten Morgen ohne Leimschnüfflen.
 
abrazo Cornelia
 
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Auf den Strassen von León, Nicaragua

Holas

 

Noch bis vor kurzem hätte ich gesagt, das Leben der Kinder auf der Strasse in León sei verhältnismässig ruhig. Sie bettelten auf der Strasse, gingen nicht zur Schule, schliefen meistens zu Hause, doch hab ich kaum ein Kind mit einer Leimdose gesehen und die Polizei lies sie auch meist in ruhige. Sie waren geduldet und wurden von Einheimischen wie Touristen mit Geld und Nahrungsmitteln unterstützt. Das wichtigste Thema war immer der Schulbesuch, der wegen zu langen Strassenaufenthalten nicht möglich war, oder aber das Kind war viele Stunden auf der Strasse, weil es eben nicht zur Schule ging. Weitere Probleme waren, Gesundheit, Armut und Gewalt zu Hause. Ich machte auch eine Zusammenfassung dessen, was wir letztes Jahr auf der Strasse vorgefunden hatten und der Grundton war eigentlich nicht zu beunruhigend.

Doch während des Schreibens musste ich immer wieder umschreiben, ändern, neu verfassen, denn plötzlich änderte sich das Bild auf der Strasse. Jetzt sieht die Situation ganz anders aus. Da ist eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die alle zusammen auf der Strasse schlafen, die Leim schnüffeln – und das nicht nur versteckt und zurückgezogen am Flussufer sondern ganz offen auf der Strasse und ohne die Leimflasche beim Sprechen vom Mund zu nehmen – die stehlen und den Älteren, welche als Bandenchefs fungieren abgeben müssen, die nicht mehr auf Körperhygiene achten und verschiedene Haukrankheiten haben und die auch ihren Körper verkaufen, an pädophile Männer und Touristen. Leon ist eine kleine Touristenstadt, die Situation der Kinder auf der Strasse schien eigentlich völlig übersichtlich und man hätte denken können, dass es nie so eskalieren würde, doch eben falsch gedacht.

Anfangs Jahr hat das Team von Chavaladas, das mit den Kids auf der Strasse arbeitet, einen Workshop durchgeführt und dabei auch Bezug auf den aktuellen Situationsbericht genommen. Daraus resultierte der Arbeitsplan für 2009. Es begann eine intensive Zeit mit der Gruppe der Kinder und Jugendlichen, welche einen festen Platz auf der Strasse eingenommen hatte. Das Team erhöhte seine Präsenz auf der Strasse und führt jetzt verschiedene Projekte mit den Kids durch, von Spiel- oder Sportvormittagen bis intensiven Gesundheitstreffen, wo die Kids gemessen und gewogen werden und ihnen die Herausforderung gestellt wird, ihren Leimkonsum zu reduzieren, um zu schauen, ob dadurch ihr Gewicht steigt. Die Idee ist nicht zu moralisieren sondern übers Erleben erfahrbar zu machen, was für Auswirkungen das Schnüffeln von Leim hat.

Für das Team von Chavaladas ist die offene Arbeit auf der Strasse ziemliches Neuland. Die Erzieher arbeiten zwar schon seit Jahren mit Kindern mit Strassenerfahrung, hatten auch immer wieder Kontakt mit leimschnüffelnden Kindern, doch das Ziel der Arbeit auf der Strasse war immer, das Kind ins Zentrum einzuladen. So wie das Projekt konzipiert ist, bietet es aber eher eine Chance zu Prävention bevor die Kinder ganz auf der Strasse landen. Die Gruppe der Kids mit denen wir jetzt Kontakt haben, würde da schnell raus fallen. Sie lassen sich nicht viel von Erwachsenen sagen und halten sich nicht immer an von anderen aufgestellten Regeln. Das Leben auf der Strasse bietet ihnen viel, was das Projekt nicht bieten kann und beim kleinsten Konflikt würden sie wieder Zuflucht auf der Strasse suchen, der ihnen vertrauten Umgebung. Auf der Strasse kann man erleben, das die Kinder auch Stärken haben, sie sind im Überleben geübt und sie schaffen es auch alleine (ob gut oder schlecht bleibt dahin gestellt). Kommen sie ins Projekt, fallen erst mal all ihre Schwächen auf, sie sind schnell frustriert, wenn sie etwas nicht bekommen und explodieren gleich, Konflikte werden vor allem mit der Faust gelöst, sie weichen aus, wenn es zu Konflikten mit Erwachsenen kommt und gehen zurück auf die Strasse und es ist sehr anstrengend für sie, wenn Erwachsenen ihren ganzen Tag strukturieren, sie wollen schlafen wenn sie gerade müde sind und fern sehen, wenn sie gerade Lust dazu haben.

Deshalb ist die offene Arbeit auf der Strasse umso wichtiger. Die Kids und die Erwachsenen müssen erst mal den Umgang miteinander üben. Es muss eine Vertrauensbasis entstehen und der Erwachsene muss auch erst mal herausfinden, was die wirklichen dringenden Bedürfnisse der Kinder sind, und dass heisst nicht immer sofort ein Dach über dem Kopf. Des weiteren bietet die Strasse den Erwachsenen auch die Möglichkeit die Kinder mit ihren Stärken kennen zu lernen.

 

Die Mittel in León und von Chavaladas sind leider sehr beschränkt. Es gibt nicht viel, was den Kindern angeboten werden kann. Das Team kann auf das Projektzentrum zurückgreifen. Die Kids können vorbeikommen und sich dort duschen, bekommen medizinische Erstversorgung und wenn sie einen Morgan lang bei den Aktivitäten mitgemacht haben, dürfen sie auch dort essen. Und an projektfreien Samstagen wird die Infrastruktur für grössere Treffen und Arbeit mit der ganzen Gruppe benutzt.

 

Es tut weh, die Kinder und Jugendlichen auf der Strasse im Leimversunken und allen möglichen Gefahren ausgesetzt zu sehen, doch unser Schmerz alleine hilft ihnen nicht weiter und so versucht das Team von Chavaladas das Bestmögliche unter den gegeben Umständen, mit der Hoffnung, dass auch ein anderes Leben möglich ist. Und das wichtigste ist, das es erkannt hat, dass es erst selber vom Leben der Kinder lernen muss.

 

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Ludotheke und Chor

Holas

 

Ich habe einige neue Fotos hochgeladen.

Letztes Jahr übten unsere Kids zusammen mit den Kids vom Müllbergprojekt mit einem deutschen Musiklehrer Weihnachtslieder ein, und hatten ein paar Auftritte im Dezember. Ich konnte leider nur beim Ersten dabei sein, da ich danach schon wieder weg war. Es war genial. Sie sangen in einem Altersheim, zusammen mit dem Universitätschor. Sie waren sehr nervös und beim Üben hatte auch nicht immer alles geklappt und harmonisch geklungen, doch vor den alten Leuten sangen sie einfach wunderschön. Ein schönes Weihnachtserlebnis.

 

Dann haben wir jetzt eine schöne Ludotheke eingerichtet im Projekt. Die Kids kommen nach den Schulstunden oder am Nachmittag und können sich Autölis (von einem 6jährigen Spender), Puzzles oder Spiele ausleihen. Sie müssen sich dabei an gewisse Regeln halten und alles wieder ganz und sauber zurückbringen. Es wird nur innerhalb des Projektes gespielt. Aber die Kinder haben so die Möglichkeit mit Spielen und Spielzeug zu spielen, zu dem sie sonst nie Zugang hätten. Ausserdem habe ich vieles davon aus der Schweiz mitgenommen und möchte mich hiermit nochmals bei den Armbändelikäufern bedanken, mit dessen Beitrag ich nochmals vieles aufstocken konnte. Langsam übergebe ich das ganze auch dem Team, denn die Ludotheke soll auch weiterlaufen, wenn ich nicht mehr anwesend bin. Bis Juli müssen sie also lernen selber die Ludotheke zu betrieben, sie in einem guten Zustand zu halten und dem Material acht zu geben. Wie ich den Erziehern immer wieder sagen muss, es sind nicht die Kids, die zum Material Sorge tragen müssen, es sind in erster Linie sie selber.

Die Kids sind aber begeistert stehen Schlange, suchen sich etwas aus und versinken dann im Spiel. Oft wollen sie Wochenlang immer das selbe spielen, bis sie dann wieder zu etwas anderem wechseln.

 

PS:

Die Fotos sind unter einem neuen Ordner im Album Chavaladas abgelegt. Ich hoffe, dass du darauf zugreifen kannst, sonst meldest du dich bei mir.

Des weiteren habe ich einen neuen Album  erstellt, mit Fotos vom Besuch meiner Familie hier in Nicaragua. Das war genial!!!!

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Wahlen

Loco loco – Und wo bleibt die Demokratie und wo das Volk

 

Es ist etwas schwer über die letzten Kommunalwahlen hier in Nicaragua zu schreiben, wenn die Information von links und rechts manipuliert ist und man nicht sicher weiss, was man eigentlich glauben soll.

Wie einfach geht Wählen doch in der Schweiz. Vor kurzem bekam ich meine Wahlpapiere, füllte sie aus, wie ich es für richtig halte und schicke sie zurück in die Schweiz, ohne je daran zu zweifeln, dass meine Stimme geheim ist und von niemandem in der Schweiz manipuliert wird und am Schluss zum Endergebnis beiträgt. Ich glaube das Wort dazu ist Vertrauen. Das Vertrauen das auf Erfahrung beruht und auf einer ziemlich gut funktionierenden Demokratie (auch wenn man dazu mündige Bürger braucht und vielleicht etwas mehr Wahlbeteiligung). Aber Abstimmen klappt, auch wenn wir im Vorfeld von den Medien und den Parteien manipuliert werden.

 

OK, so viel zur Schweiz. Jetzt bin ich in Nicaragua und da ist alles anders, die Demokratie ist jung, erst etwa 20 Jahre alt und es besteht noch keine Erfahrung, dass die Stimme die an den Urnen abgegeben wird auch wirklich in den Resultaten reflektiert wird. Die Kommunalwahlen fanden am vorletzten Wochenende fest und jetzt gerade sehe ich im Fernsehen Bilder die an Krieg erinnern. Vermümmelte Sympathisanten (Strassenbanden) von Links und Rechts liefern sich Strassenschlachten. Der Konflikt ist verstrickt und in diesem Moment kann keiner der Parteien mehr zurücktreten. Wie es so wie kam:

Mitte Jahr wurden einer linken und einer rechten Oppositionspartei die juristische Persönlichkeit abgesprochen. Schon seit langem ist es schwer eine Identitätskarte auszustellen (wenn man nicht von der offiziellen Partei FSLN ist), die wird aber zum Abstimmen gebraucht. Der ganze Wahlkampf wurde vom FSLN, welcher auch öffentliche Räume und Fahrzeuge dazu missbrauchte und wahrscheinlich auch öffentliche Gelder (meistens wurde mehr von der Regierungspartei Werbung gemacht als vom FSLN selber). Die ganze Hauptstadt ist von Bildern des Präsidenten in rosa besät (ein unglaublicher Personenkult). Dann wohl der grösste Fehler wurden die nationalen Beobachter nicht zugelassen und von den internationalen nur ein ganz kleiner ausgesuchter Teil (aus ebenfalls links Staaten, was nicht schlecht ist, aber wenig und nicht zu aller Vertrauen beiträgt). Vor dem Wahltag war schon für viele klar, dass es eine abgekartete Sache ist und schon im Voraus festlag, welcher Ort welche Verwaltung bekommt. Es wurde von Kugelschreibern gesprochen, die vor Ort aufliegen würden und deren Tinte verblassen würde und so weiter. Am Wahltag selber wurden einige Wahllokale vor der offiziellen Zeit geschlossen, Leute die nicht für den FSLN wählen würden, wurden nicht zugelassen und Wahlüberwacher der Oppositionspartei wurden ausgeschlossen. Es wird erzählt, dass Formulare der Stimmenzählung ausgefüllt wurden ohne die Urnen (Pappkartons) zu öffnen und an den Sammelstellen sollen Formulare verschwunden sein, welche nicht den FSLN als Sieger ausstellten. Die ersten Resultate sprachen von einem Sieg von Links in der Hauptstadt, hier in León und in vielen anderen Städten. Später änderten die Zahlen immer wieder, wurden Stimmzettel auf Abfallbergen gefunden und gaben die Kopien der Formulare, welche die Opposition von ihren Wahlüberwachern, welche in allen (oder eben fast allen) Wahllokalen vor Ort waren, bekommen hatte, ein ganz anderes Resultat.

In der Hauptstadt zeigen diese Formulare, dass rechts gewonnen hat. Also ging rechts auf die Strassen um für ihren Sieg zu kämpfen, links auf die Strass um ihren so genannten Sieg zu verteidigen. Und seit dem gibt es Schlachten. Links benimmt sich wie im Krieg, obwohl sie nach ihrer Meinung gewonnen haben (vor bald 30 Jahren gewann diese Partei eine Revolution und vor 20 Jahren waren sie im Krieg um diese Revolution zu verteidigen), es fliegen Steine, werden Mörser eingesetzt und Macheten. Rechts kann nicht mehr zurücktreten, da sie nicht wollen, dass links mit Gewalt und nicht mit friedlichen demokratischen Mitteln gewinnt.

Verloren haben beide Parteien. Links hat Vertrauen verloren, und wird von allen andern noch misstrauischer beäugt als vorher. Rechts hat jetzt links als offiziellen Feind. Und die Demokratie hat verloren, da das geschehene Zeit, dass kein Vertrauen in den Wahlprozess möglich ist. Das wird grosse Nachfolgen in zukünftigen Wahlen haben.

 

Beim ganzen Chaos ist es schwer objektiv zu denken. Aber auch wenn der FSLN sich links nennt, hat er sich als sehr manipulierend herausgestellt. Meine Meinung ist meist eher links, doch was hier abläuft hat schon längst meine Sympathie verloren.

Die Nachrichten auf dem Links-Kanal zeigen Siegesfeiern und Steinewerfer von rechts. Die so genannten unabhängigen zeigen hinter Fahnen und Partei-T-shirts vermummte Strassenkämpfer. Der Text von links ruft zum Sieg und zum Kampf gegen die Diebe und Revolverhelden von rechts und der unabhängige Kanal ruft zum Frieden und zur gewaltlosen Lösung (unabhängige Zählung der Stimmen).

 

Wie kommt Nicaragua heil aus diesem Konflikt heraus. Und überhaupt, was bringt es dem wirklichen Volk, der ganzen Bevölkerung von Nicaragua, egal welcher Partei oder nicht. Das was jetzt abläuft, führt international nicht zum Vertrauen für Nicaragua, was ökonomisch sicher auch spürbar werden wird. Und weder so genannt „links“ noch rechts haben das wohl der Bevölkerung im Sinn, nur ihren Geldbeutel, ihre Wiederwahl und somit ihre Wähler.

 

Wie es weitergeht, werdet ihr auf diese Blog lesen können.

 

abrazo Cornelia

 

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Spital

Holas

 

Vor kurzem wurde eines unserer Kinder ins Spital eingeliefert. Es hat sich den grossen Zehen verrenkt und die Erzieher „strichen“ ihm die verletzte stelle, wie man es hier so tut. Doch leider handelte es sich nicht um eine Verstauchung. Der Junge hatte einen eitrigen Abszess und der wurde durchs „streichen“ nur noch schlimmer. Schliesslich konnte er schon den Zehen fast nicht mehr bewegen. Alles war blaurot und hoch geschwollen.

Eigentlich wäre das in der Schweiz eine ambulante Behandlung. Hier sieht es anders aus, da die hygienischen Bedingungen nicht überall gegeben sind. Er bekam intravenöses Antibiotika und musste fast eine Woche im Spital bleiben. So kam ich wieder mal in den Genuss das Spital zu besuchen. Wahrlich keine Freude, aber ich hatte ja das Glück, dass ich wieder gehen konnte. Also, nur schon um reinzukommen gibt es ein Prozedere, man muss so einen Besuchszettel vorweisen, den wir natürlich nicht hatten, aber wir kennen da schon so unsere Tricks und mogelten uns rein. Das mit der Kontrolle hat schon seinen Sinn, den die meisten Patienten sind begleitet, da die Krankenschwestern nicht die Aufgabe haben sich um die Patienten zu kümmern. Bei so vielen Leuten im Spital ist es schon gut, dass etwas Kontrolle herrscht.

Unser Junge lag, obwohl er erst 12 Jahre alt ist, auf dem Flur. Alle Zimmer schienen besetzt zu sein. Leider war er nicht begleitet. So war er den ganzen Tag und meistens auch die Nacht unterwegs. Er bekam einen Rollstuhl und besuchte da und dort die Leute plauderte dort und hier mit den Leuten und spielte in den Nächten Karten mit den anderen Patienten oder Begleitpersonen.

Ich habe ja schon viele Spitäler gesehen, aber das hier in León ist eines von den schlimmsten. Viele Patienten liegen auf den Fluren, überall rennen Kakerlaken rum, obwohl es Eimer hat, landet fast der ganze Abfall auf dem Boden, auch verblutete Binden, gebrauchte Handschuhe etc. Ab und zu kommt eine Putzfrau und wischt mit Chlor das gröbste weg. Auf dem Stock hatte es viel medizinischen Personal, konnte aber nie erkennen, ob es sich um Ärzte, Studenten oder Pflegepersonal handelte, die meisten stehen rum, füllen Akten aus oder plaudern. Es ist ein Universitätsspital, mit den wie man sagt besten Ärzten, aber die Hygiene ist der Graus und das Personal auch. Wenn wir Information über sie Situation des Jungen wollte, mussten wir grosse Geduld haben. Erst galt es rauszufinden, wer den an dem Tag nun bescheit wissen würde und wer die Akte ausfüllt. Es gibt keine zentrale Information und keiner weiss so genau, wer welche Patienten hat. Also warten und von einem Arzt zum andern gehen.

Als der Junge dann entlassen werden sollte, kam seine Mutter ihn nicht abholen und keiner konnte sie informieren. Sie hat ihren Sohn auch viel zu oft alleine gelassen und so dauerte der Heilungsprozess auch noch länger, da es zwischen verschiedenen anderen Infektionspatienten lag und oft mit offener Wunde unterwegs war.

 

Inzwischen ist er wieder im Projekt und dem Fuss geht es auch besser. Wir fragen uns schon wie das denn geht, denn er gibt überhaupt nicht acht, mach Sport, hält ihn nicht sauber. Aber irgendwie haben diese Kinder spezielle Abwehrkräfte.

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zur Schule

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Ja, ich weiss, ich habe diesen Blog lange Zeit vernachlässigt. Deshalb kommt heute auch ein kurzer Bericht über den Schulanfang, der war im Februar und.

 

Der 4. Februar 2008 war ein wichtiger Tag im Leben von 6 Kindern des Projektes, sie gingen zum ersten Mal zur Schule oder wurden nach langer Absenz wieder eingeschult. Letztes Jahr wurden sie von der Lehrerin im Projekt mehr oder weniger vorbereitet, so dass sie jetzt in verschiedenen Klassen eingeschult werden konnte. Vom Projekt wurden sie mit Uniform (weisses Hemd und blauer Hose) und einem Rucksack mit dem wichtigsten Schulmaterial ausgestattet. Stolz und mit einem breiten Lachen, aber auch etwas nervös ging es dann zur Schule.

Die Zahl der Kinder im Projekt ist laufendem Wechsel unterworfen, da es Neuzugänge gibt, aber auch Kinder, welche sich wieder zurückziehen oder mit den Eltern ins Ausland gehen. Im Moment haben wir etwa 16 Kinder und davon gehen 14 zur Schule und nur zwei sind in der internen Vorbereitung.

Wir hatten auch schon die ersten Zeugnisse, war nicht für alle erfolgreich, gab einige rote Noten, was schon nicht-bestehen heisst, und vor allem auch im Betragen. Den besten Durchschnitt von allen hatte ein 10jähriger, der noch nie zur Schule gegangen war, Lernschwierigkeiten hat und sich trotz allem wahnsinnig anstrengt. Das wurde natürlich gebührend gefeiert. Jeder der Kinder bekam etwas zum Ansporn und ein bisschen mehr der Beste. Ich bin nicht so einverstanden mit Strafen und Preisen, aber in diesem Fall war es sehr angebracht. Francisco geht sehr gerne zur Schule, geht und kommt mit einem Lächeln, benimmt sich sehr gut in der Schule und macht fleissig seine Aufgaben. Und das obwohl er sonst im Projekt nicht immer so „pflegeleicht“ für die Erzieher ist.

Die Schule ist leider nicht auf dem besten Stand hier in Nicaragua. Der Staat investiert  sehr wenig in die Bildung. Die Lehrer verdienen wenig, sind schlecht ausgebildet und wenig motiviert. Zum Teil sind die Schulklassen überfüllt und es gibt wenig Material zur Unterstützung des Lernprozesses. So sitzen die Kinder vor allem der unteren Klassen in der Schule und kopieren einen ganzen Morgen lang „ma me mi mo mu“, „ta te ti to tu“ und so weiter. Oder in der Mate schreiben sie die Zahlen bis zu 200 oder von 200 bis 500 in 2er Schritten. Alles sehr langweilig und wenig motivierend. Dass einige Kinder trotzdem etwas lernen grenzt für mich schon fast an ein wunder.

Letztes Jahr konnte gefeiert werden, dass der Unterricht wieder gratis ist und die Eltern nur Uniform, Hefter und Schreibutensilien besorgen müssen (was es zum Teil auch in der Schule als Stipendium gibt), doch bis zu einer Schule mit Qualität, wo die Kinder wirklich etwas lernen können, ist es noch ein weiter weiter Weg.

 

Wir haben dieses Jahr einen Lehrerwechsel im Projekt erlebt. Janneth hat die Arbeit mit uns mit einer Arbeit in einem Kindergarten, wo sie mehr verdienen kann getauscht. Jetzt haben wir eine neue Lehrerin. Zu Beginn war ich recht enttäuscht, da die Aufgaben noch einsilbiger waren als in der Schule, doch inzwischen planen wir die Wochen zusammen und es wird schon etwas kreativer und auch etwas motivierender für die Kinder. Obwohl sie erst mal merken müssen, dass mit Knöpfen oder Buchstaben spielen auch zum Aufgaben machen gehört.

 

Abrazos    Cornelia

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